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Wussten Sie, dass Ihre Empfänger sich die Inhalte aneignen? Deren Interesse an Ihrer Webseite dauert 10 Sekunden. 41% von ihnen nutzen gleichzeitig mindestens zwei Geräte (Multiscreening). Sie springen von Text zu Text, von einer Information zur anderen. Sie scannen. Wie können Marketer diesen Trend nutzen? Unter anderem durch die Erstellung von Mikroinhalten.

Mikroinhalte (micro-content) die Zukunft des Internets?

 

Der Begriff Mikroinhalte bedeutete anfangs alle auf der Webseite kleine Teile der Inhalte, wie Titel, Überschrift, Inhalt der Box, die man schnell scannen und verstehen kann, ohne den Haupttext lesen zu müssen (so versteht es Jakob Nielsen).

Dann bestimmte man selbständig die Informationen, oft in Form einer Grafik, eines kurzen Textes oder Tabelle, die man auf einmal „verzehren“ kann: wir schauen und wir wissen gleich, worum es geht. Es geht z.B. um den Fahrplan oder das Buchabstract (Anila Dasha).

Mem

 

Ein perfektes Beispiel für Mikroinhalte ist ein Mem. Wir ergreifen das Wesentliche innerhalb einer Sekunde – es reicht nur ein Blick und wir lachen, ärgern uns, verstehen – und teilen weiter. Der Prozess der Aneignung einer Botschaft und die Reaktion darauf (teilen oder vergessen) wird immer kürzer.

Andere Beispiele der Mikroinhalte

 

Sie müssen keine Branchen-Memes erstellen – andere Formen der Mikroinhalte, die Sie verwenden können:

  • Infografik – Visualisierung von Daten z.B. auf einer Karte (hier finden Sie Beispiele für kreative Infografiken)
  • Bild mit einem Zitat (Sie können z.B. ein Zitat aus Ihrem eigenen Blogbeitrag nehmen und es auf einen schönen Hintergrund hinzufügen und alles auf Social Media posten)
  • Bilder
  • Videos
  • kurze Präsentationen
  • GIFs
  • interaktive Formen

 

Vorteile für den Empfänger

Der Empfänger kann die Inhalte schnell aufnehmen: alles dauert eine Sekunde und gibt ein Gefühl etwas Neues erfahren zu haben. Außerdem erleichtert eine grafische Form das Verstehen und reduziert die Anstrengung etwas Neues zu lernen – man muss nicht in einem langen Text suchen, um das Wesentliche zu finden: wir haben alles wie auf einem Teller.

Vorteile für den Autor

Die Erstellung von Mikroinhalten ist ökonomisch: schneller erstellen Sie kleine Menge an Text. Sie können regelmäßig Inhalte auf Ihrer Seite publizieren ohne die Qualität zu senken: wie viele Beiträge entstehen, nur weil ein Unternehmen ein Blog führen muss? Statt lange Texte zu schreiben, können Sie sie mit kleinen Teilen an Wissen ersetzen, die für Ihren Leser brauchbar sind. Außerdem sind Mikroinhalte besser für Social Media geeignet.

Mikroinhalte und Content Marketing

Sind Mikroinhalte das Ende des traditionellen Content Marketings? Nein! Erstellen Sie wie bis jetzt Ratgeber, E-Books, Berichte die mit Informationen überfüllt sind. Dank Mikroinhalten können Sie mehrmals den gleichen Text verwenden. Wenn Sie einen langen Bericht vorbereitet haben, erstellen Sie ein paar Infografiken mit Daten und ein paar Zitate – die Ausnahmen aus dem ganzen Text. Beachten Sie, dass die aus dem Text entnommenen Inhalte Sinn ergeben müssen.

Erstellen von Mikroinhalten – Regeln

Ihre Mikroinhalte (z.B. Bild oder GIF) müssen auch ohne den Text funktionieren – d.h. außerhalb der Webseite oder Fanpage – ohne Kommentar. Es wird angenommen, dass die Benutzer es teilen oder auf eigenen Seiten publizieren, auch Sie selbst werden sie weiterteilen.

Deshalb muss das vorbereitete Material:

  • eine klare Botschaft vermitteln
  • eine konkrete, nützliche Information weitergeben (z.B. Daten, Life Hacks)
  • kurz und bündig sein
  • auch ohne den Orginaltext Sinn ergeben
  • CTA und/oder Anknüpfung an das Unternehmen haben (am Ende soll der Inhalt für Ihr Unternehmen werben)
  • für Social Media geeignet sein – SM sind doch der grundlegende Kanal zum Vertrieb von Mikroinhalten (z.B. beachten Sie die richtige Grüße – die unten angegebenen Beispiele machen das für Sie)
  • auf der Analyse der Bedürfnisse Ihrer Kunden basieren. Ähnlich wie bei den längeren Formen, sollten Sie auf die Verhaltens- und Informationsanalyse Ihrer Empfänger achten.

Kostenlose Tools

Pablo: verspricht Mikroinhalte in weniger als 30 Sekunden zu erstellen und hält dieses Versprechen ein. Pablo ermöglicht einfache Bilder mit Text zu kreieren. Sie können die vorhandene Bilderdatenbank nutzen oder eigene hochladen.

Canva: für mehr fortgeschrittene Aufgaben. Sie haben große Auswahl an Vorlagen, Sie können auch eigene Bilder hochladen. Die Größe wird an den jeweiligen Social-Media-Kanal oder Blogeintrag angepasst. Manche Bilder oder Vorlagen sind kostenpflichtig. Wir empfehlen Canva, weil‘s eigentlich kostenlos ist – Sie können ein Bild herunterladen und damit machen, was Sie wollen. Da Canva so viele Möglichkeiten gibt, können Sie es regelmäßig verwenden. Sie müssen sich einloggen.

Quozio: Sie schreiben ein Zitat und dessen Autor und wählen eine der Vorlagen (Hintergrund + Grafik). Es gibt hier nicht all zu viele Optionen, aber es ist ein einfaches Tool – nutzen Sie es, wenn sich Ihre Benutzer an einer Form der Mikroinhalte gewohnt haben und etwas anderes sehen wollen.

Mikroinhalte sind ein heißes Thema und werden als die Zukunft des Marketings genannt. Und wie ist Ihre Meinung?