Sind Beacons nur ein weiteres Schlagwort, eine weitere Marketingmode, die bald vergehen wird? Oder ist dies ein Beispiel für eine großartige Lösung in der Theorie, die jedoch in der Praxis schwer anzuwenden ist? Nachfolgend finden Sie eine Liste von Argumenten für und gegen die Implementierung von Beacons. Wir konzentrieren uns darauf in welchen Geschäften sie als eine wirkungsvolle Idee betrachten werden können und in welchen Situationen sie möglicherweise nicht funktionieren werden und auf welche Hindernisse Marketer treffen können, die diese Technologie testen möchten.

Was ist ein Beacon?

Beacon ist ein kleines Gerät, das BLE (Bluetooth Low Energy) zur Kommunikation mit anderen Beacons und der mobilen Anwendung eines bestimmten Benutzers verwendet. Dank der Platzierung von Beacons im Laden können wir die Reise des Kunden durch den Salon genau verfolgen: Orte, an denen er stehen geblieben ist und Waren, die er sich angeschaut hat.

Wir können ihn auch identifizieren, wenn er sich unserem Laden nähert. All diese Daten ergänzen das Kundenprofil, ermöglichen es uns, automatisch Nachrichten zu senden, die genau auf die Bedürfnisse eines bestimmten Kunden zugeschnitten sind, und erweitern das Wissen von Verkäufern, die die aktuellen Kundenprofile sehen, die gerade das Geschäft besuchen. Dies bedeutet die Möglichkeit, die Qualität des Kundenerlebnisses in einem stationären Laden oder Salon unvorstellbar zu steigern und sich heute auf die bevorstehende Revolution vorzubereiten, die das Offline-Shopping verändern wird.

Argumente für die Implementierung von Beacons

Personalisierung in Echtzeit: die Kunden werden heute mit einer so großen Auswahl an Produkten konfrontiert und sie werden mit Informationen bombardiert, dass sie häufig impulsive Einkäufe tätigen. Wenn sie nicht bekommen, was sie wollen, werden sie leicht entmutigt. Daher informieren personalisierte Angebote, beispielsweise die Push-Benachrichtigung über einen Rabatt auf ein Produkt, von dem wir wissen, dass der Kunde daran interessiert war, sie werden gesendet, wenn sich der Kunde im Geschäft oder in seiner Näher befindet, sie weisen eine wesentlich höhere Effizienz. 57% der Verbraucher sind eher bereit an Werbekampagnen teilzunehmen, die mit ihrem aktuellen Standort verbunden sind.

Kundenverhaltensanalyse: dank Beacons können wir mit bisher unbekannter Genauigkeit feststellen, an welchen Produkten ein bestimmter Kunde interessiert war, und diese mit den tatsächlichen Käufen vergleichen. Auf diese Weise ergänzen wir das Wissen, das wir online sammeln, und können klar definieren, was besonders wichtig ist, was noch nicht erworben wurde. Auf diese Weise können wir beispielsweise auch eine E-Mail mit Informationen darüber senden, dass das Produkt, an dem der Kunde interessiert war, derzeit in dem stationären Ladengeschäft reduziert ist oder steht in einem anderen attraktiven Angebot. Dies ermöglicht uns auch, die Gewohnheiten und Praktiken unserer Benutzer besser zu verstehen.

Die Synergie von Online- und Offline-Kanälen: der ROPO-Effekt (Research Online, Purchase Offline) oder Showrooming (Waren in einem stationären Ladengeschäft ansehen oder ausprobieren) sind das Aushängeschild moderner Kunden, die zwischen Online- und Offline-Kanälen auf der Suche nach den besten Konditionen und Preisen für sich selbst wechseln. Über 40% der Verbraucher suchen während eines Besuchs in einem stationären Geschäft nach Angeboten auf einem Mobilgerät. Dies ist auch ein Problem für Vermarkter, die Schwierigkeiten haben, die Wirksamkeit einzelner Kampagnen zu messen und ein Benutzerprofil aufzubauen. Beacons in Verbindung mit mobilen Anwendungen ermöglichen die Lösung dieses Problems.

Verbesserung der Einkaufsqualität: stellen Sie sich vor, Sie gehen an die Kasse in Ihrem Lieblingscafé und der Verkäufer weiß bereits, dass Sie im Treueprogramm genug Punkte gesammelt haben, um kostenlosen Kaffee zu erhalten. Da Beacons Informationen mit POS-Systemen austauschen, können Verkäufer schneller auf Kundenanforderungen reagieren, dies erleichtert das Einkaufen und schafft ein außergewöhnliches Einkaufserlebnis. Der Verkäufer hat Zugriff auf das Kundenprofil, der sich im Laden befindet, wodurch er ihn besser beraten oder ein komplementäres Produkt empfehlen kann. Es bedeutet auch eine neue Ära von Treueprogrammen, die nicht mehr auf der Sammlung von Millionen Papierkarten im Portmonee basieren, sondern auf bequemen mobilen Optionen. Mobile Anwendungen und Beacons bieten zudem die Möglichkeit, bequemere Zahlungssysteme mithilfe von mobilen Geräten einzuführen.

Ein echter Multichannel: Multichannel, Omnichannel, Cross-Channel… Wir produzieren neue Begriffe und streiten sich über kosmetische konzeptuelle Arrangements, aber wenn es um die Praxis geht… Nun, die schlüssige Kommunikation in vielen Kanälen ist immer noch ein Problem. Die mit Marketing Automation Plattform integrierten Beacons, geben Marketingfachleuten die Möglichkeit, E-Mail-Kommunikation, mobile Anwendung, Inhalte auf der Webseite, Social Media und direkten Kontakt zwischen Verkäufer und Kunde zu verbinden.

Argumente gegen die Implementierung von Beacons

Die Notwendigkeit Kunden zu bilden: da Beacons eine Pionierlösung sind, ist das Wissen der Verbraucher darüber nicht zu groß, was eine Bildungskampagne erfordert, die unseren Kunden die Vorteile der Verwendung von Beacons und Anwendungen präsentiert. Dies ist eine große Herausforderung, da 70% der Verbraucher nicht wissen, um was es sich bei dieser Technologie handelt. Sie müssen auch Zweifel an Datenschutz und Datennutzung zerstreuen – eine transparente Datenschutzrichtlinie reicht nicht aus. Achten Sie vor allem darauf, das Vertrauen des Anwenders nicht zu enttäuschen.

Keine Idee für eine mobile Anwendung: Beacons benötigen eine attraktive mobile Anwendung. Wenn Sie einen solchen Magneten nicht erstellen können und Kunden dazu ermutigen, die Anwendung zu verwenden, hängen die Beacons nur nutzlos im Laden, ohne Sie mit echtem Wissen zu versorgen. Ohne ein gutes Konzept – und ohne Mittel für die Umsetzung – ist es daher sinnlos, das Beacons-System zu implementieren.

Erforderliche Ressourcen: Beacons sind eine großartige Lösung, jedoch man kann nicht verbergen, dass sie bestimmte Ressourcen erfordert. Dabei geht es nicht nur um die Kosten der Geräte selbst (diese sind recht günstig) oder Marketing Automation Plattformen (ohne diese können wir die Schlüsseloptionen von Beacons nicht nutzen), sondern auch um die Personalressourcen. Wir brauchen nicht nur Anwendungskonzepte, sondern auch Personen, die über Kenntnisse (oder den Willen zur Ausbildung) auf dem Gebiet der Marketingautomatisierung verfügen, um Daten von Beacons zu analysieren und spezifische Automatisierungsregeln festzulegen (z.B. wann welche Nachricht gesendet werden soll). Dies ist ein Problem für viele Geschäfte – die Implementierung von Beacons erfordert keine bessere Kommunikation.

Möglichkeit der Übertreibung: wie immer bei automatisierten Aktivitäten besteht die Versuchung, die riesige Menge an verfügbaren Informationen nicht nur zur Verbesserung der Qualität der an den Benutzer gesendeten Nachrichten zu verwenden, sondern auch zur Erhöhung ihrer Anzahl. Dann hat der Kunde im Geschäft keine Zeit, sich das Produkt genauer anzusehen, da sein Telefon durch Push-Benachrichtigungen vibriert. Da besteht der einfache Weg zum schnellen Opt-Out.

Es wird eine große Kundengruppe benötigt: Beacons funktionieren in kleineren oder Nischengeschäften nicht optimal, einfach weil das Publikum zu klein ist. Dies ist eine großartige Idee für die Personalisierung in Echtzeit und die Schaffung eines einzigartigen Einkaufserlebnisses für Geschäfte, die bereit sind, in eine große Kampagne zu investieren, wenn sie wissen, dass sie spektakuläre Ergebnisse erzielen wird.